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Leseprobe aus dem GABRIEL Oktober 2014

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Die Mezquita-Kathedrale (Moschee-Kathedrale) in Cordoba

Die Bezeichnung Moschee-Kathedrale will nicht sagen, dass es sich um ein interreligiöses Gotteshaus handelt, das sowohl vom Islam als auch der katholischen Kirche benutzt wird, vergleichbar den bei uns vorkommenden interkonfessionellen Kirchen, z.B. dem Altenberger Dom bei Bergisch Gladbach; dort sind Stunden sowohl für evangelische als auch für katholische Gottesdienste reserviert; oder die Grabeskirche in Jerusalem, in die sich katholische Kirche und verschiedene orthodoxe Kirchen teilen, was nicht immer ohne Streitigkeiten abgeht, so dass man den Schlüssel und eine Art Oberaufsicht einem (neutralen) Mohammedaner übertragen hat.

Man sollte in Coroba beachten, dass die Moschee-Kathedrale auf historischem Boden steht. Schon in der Römerzeit stand hier ein Tempel, der von einer westgotischen Kathedrale abgelöst wurde, die dem hl. Martyrer Vinzenz von Saragossa (Zaragoza) geweiht war. Nachdem die Mohammedaner große Teile der iberischen Halbinsel besetzt hatten, wurde ab 784 unter Abd el Rahmn I., Emir von Cordoba, eine Moschee erbaut, deren letzte Erweiterung 987 abgeschlossen war. Die Moschee hatte 19 etwa gleich hohe Schiffe mit bis zu 36 Jochen. Mit 23000 qm zählte sie zu den größten Moscheebauten weltweit; sie konnte 30000 Menschen fassen. Mit 856 Säulen, z.T. noch aus der Römerzeit, machte sie den Eindruck von Unendlichkeit. Nachdem 1236 Ferdinand III. Cordoba erobert hatte, gab er die Moschee der katholischen Kirche zurück. Ab dem 16. Jh. wurde eine katholisch Kathedrale in die Moschee hineingebaut, und zwar quer zur Moschee, etwa halb so lang, wie die Moschee breit ist. Die Kathedrale hat über 10 Schiffe und 13 Joche der Moschee übernommen. Insgesamt ragt die Kathedrale über die Moschee hinaus. Das frühere Minarett wurde zu einem Glockenturm umgestaltet. Heutige antikirchliche Bestrebungen, die Kathedrale wieder in eine Moschee zurück zu verwandeln stößt allgemein auf Ablehnung. Das Hauptargument dabei ist die Tatsache, dass hier schon vor der Moschee eine katholische Kathedrale stand. Die Moschee-Kathedrale gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Besucher ist beeindruckt von einem Rausch der Ornamentik, kunstvollen Schriftbändern, Kleeblatt- und Achteckformen.

Hans G. Schönen

Stand: 01.10.2014       © by Sammlergilde St. Gabriel e. V.