St. Gabriel, Patron der
christlichen Motivphilatelie

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St. Gabriel, eine starke
Sammlergemeinschaft

Leseprobe aus dem GABRIEL März 2014

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Posaunenarbeit

Die Evangelische Posaunenarbeit ist jetzt seit 20 Jahren in einer gesamtdeutschen Organisation zusammen gefasst. Deswegen gibt es zu diesem Anlass eine Sondermarke.

Leider hat die Post wieder etwas veranlasst, was ein Kopfschütteln hervorruft: Der Nominalwert von 215 ct. Das ist der Zuschlag zu einem Einschreibbrief. Das Thema hatten wir schon im vorigen Jahr zu der Gedenkmarke für August Hermann Francke. Weder die 205 ct.-Marke im vorigen Jahr noch die 215 ct.-Marke gibt es in der Dauerserie, also ist diese Wertstufe doch überflüssig und vor allem viel zu hoch.

Aber nun zum Thema. Der Evangelische Posaunendienst in Deutschland (EPiD) ist der Dachverband der dreißig deutschen Posaunenwerke und –verbände, und damit aller 7.000 Posaunenchöre, in denen rund 120.000 Bläserinnen und Bläser aktiv sind. Er hat seinen Sitz in Bielefeld-Brackwede. Die Posaunisten treten nicht nur in Gottesdiensten auf, sondern auch bei Gemeindefesten, Straßenfesten und Weihnachtsfeiern; sie geben Konzerte geistlicher Musik und spielen Jubilaren ein Ständchen. Die ehrenamtliche Tätigkeit der Posaunenchöre ist nicht nur eine wichtige Säule der Kirchenmusik, sondern auch ein Aktivposten der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Der Verein wurde 1994 im Haus Nazareth der Westfälischen Diakonenanstalt in Bethel, einem Stadtteil von Bielefeld gegründet. Hier wirkte Pastor D. Johannes Kuhlo (1856 – 1941), der nicht nur Anstaltspfarrer in Bethel war, sondern auch der Pionier und Altmeister der Posaunenchöre, von den Posaunenbläsern liebevoll „Posaunengeneral“ genannt. Unter ihm, der diese geistliche Musik von der Militärmusik abgrenzte, entfalteten sich die Posaunenchöre in voller Blüte.

Der EPiD ist der einzig freiwillige Zusammenschluss aller evangelischen Posaunenchöre in Deutschland. 1994 trafen sich nach dreijähriger Vorbereitungszeit am 24. September in Bethel 79 Delegierte aus 31 Posaunenwerken und –verbänden, um den neuen Dachverband „Evangelischer Posaunendienst in Deutschland e. V.“ zu gründen. Der Vorsitzende erhielt die Bezeichnung „Leitender Obmann“. Neben dem Vorstand wurde ein Posaunenrat gebildet, in dem jeder Verband vertreten ist, sowie vier Ausschüsse (für Theologie, Musik, Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit). Zum ersten Leitenden Obmann wurde Pastor Holger Gehrke aus Bremen gewählt. Das Posaunenwerk in der EKD, der Vorgängerverein konnte aufgelöst werden. Die einzelnen Werke und Verbände, die zum Teil sehr unterschiedlich geprägt sind, behielten unter dem gemeinsamen neuen Dach ihre Selbständigkeit, vereint in dem Auftrag „Lobet den Herrn mit Posaunen!“ (Psalm 150). Ihm gehören 28 Mitgliedsverbände an, darunter die landeskirchlichen Posaunenwerke sowie die freikirchlichen Chöre und die große Chorgemeinschaft des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM). Aus ihren Anfängen mit geistlicher Musik haben sich die evangelischen Posaunenchöre in den letzten Jahren weiterentwickelt. Sie öffnen sich verstärkt der freien Bläsermusik aller Epochen.

Die Geschichte der Posaune ist natürlich viel älter. Sie kommt schon 13 mal in der Bibel vor, schon im 2. Buch Mose: (Mose stieg vom Berg zum Volk) Als nun der dritte Tag kam und es Morgen war, da erhob sich ein Donnern und Blitzen und eine dicke Wolke auf dem Berge und ein Ton einer sehr starken Posaune. Das ganze Volk aber, das im Lager war erschrak. (2 Mose 19,16, Luther-Bibel) Die Posaune gehört zu den ältesten Blasinstrumenten der Welt. Ihre Vorgänger sollen vor mehr als dreitausend Jahren erfunden worden sein. In ihrer Urform hatte sie keine Ventile oder Züge, sondern war nur ein langes Rohr. Diese Urform der Posaune wurde vermutlich als Signalinstrument und selten als Musikinstrument eingesetzt. In der heutigen Form tauchte sie um 1450 in Burgund auf. So wurde sie in der Renaissance, im Barock, in der Klassik und Romantik und schließlich in der neuen Musik ein viel gebrauchtes Instrument. In unserem Gesangbuch wird die Posaune in drei Liedern erwähnt. Hier als Beispiel das Wochenlied für den vorletzten Sonntag des Kirchenjahres: "Posaunen wird man hören gehen an aller Welten Ende, darauf bald werden auferstehn die Toten all behende; die aber noch das Leben han, die wird der Herr von Stunde an verwandeln und erneuern". (Evangelisches Gesangbuch 149, Vers 2)

Jan-Derk Aengeneyndt

Stand: 01.03.2014       © by Sammlergilde St. Gabriel e. V.