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Posaunenarbeit
Die Evangelische
Posaunenarbeit ist jetzt seit 20 Jahren in
einer gesamtdeutschen Organisation
zusammen gefasst. Deswegen gibt es zu
diesem Anlass eine Sondermarke.
Leider hat die Post wieder etwas
veranlasst, was ein Kopfschütteln
hervorruft: Der Nominalwert von 215 ct.
Das ist der Zuschlag zu einem
Einschreibbrief. Das Thema hatten wir
schon im vorigen Jahr zu der Gedenkmarke
für August Hermann Francke. Weder die 205
ct.-Marke im vorigen Jahr noch die 215
ct.-Marke gibt es in der Dauerserie, also
ist diese Wertstufe doch überflüssig und
vor allem viel zu hoch.
Aber nun zum Thema. Der Evangelische
Posaunendienst in Deutschland (EPiD) ist
der Dachverband der dreißig deutschen
Posaunenwerke und –verbände, und damit
aller 7.000 Posaunenchöre, in denen rund
120.000 Bläserinnen und Bläser aktiv sind.
Er hat seinen Sitz in Bielefeld-Brackwede.
Die Posaunisten treten nicht nur in
Gottesdiensten auf, sondern auch bei
Gemeindefesten, Straßenfesten und
Weihnachtsfeiern; sie geben Konzerte
geistlicher Musik und spielen Jubilaren
ein Ständchen. Die ehrenamtliche Tätigkeit
der Posaunenchöre ist nicht nur eine
wichtige Säule der Kirchenmusik, sondern
auch ein Aktivposten der Evangelischen
Kirche in Deutschland.
Der Verein wurde 1994 im Haus Nazareth der
Westfälischen Diakonenanstalt in Bethel,
einem Stadtteil von Bielefeld gegründet.
Hier wirkte Pastor D. Johannes Kuhlo (1856
– 1941), der nicht nur Anstaltspfarrer in
Bethel war, sondern auch der Pionier und
Altmeister der Posaunenchöre, von den
Posaunenbläsern liebevoll
„Posaunengeneral“ genannt. Unter ihm, der
diese geistliche Musik von der
Militärmusik abgrenzte, entfalteten sich
die Posaunenchöre in voller Blüte.
Der EPiD ist der einzig freiwillige
Zusammenschluss aller evangelischen
Posaunenchöre in Deutschland. 1994 trafen
sich nach dreijähriger Vorbereitungszeit
am 24. September in Bethel 79 Delegierte
aus 31 Posaunenwerken und –verbänden, um
den neuen Dachverband „Evangelischer
Posaunendienst in Deutschland e. V.“ zu
gründen. Der Vorsitzende erhielt die
Bezeichnung „Leitender Obmann“. Neben dem
Vorstand wurde ein Posaunenrat gebildet,
in dem jeder Verband vertreten ist, sowie
vier Ausschüsse (für Theologie, Musik,
Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit). Zum
ersten Leitenden Obmann wurde Pastor
Holger Gehrke aus Bremen gewählt. Das
Posaunenwerk in der EKD, der
Vorgängerverein konnte aufgelöst werden.
Die einzelnen Werke und Verbände, die zum
Teil sehr unterschiedlich geprägt sind,
behielten unter dem gemeinsamen neuen Dach
ihre Selbständigkeit, vereint in dem
Auftrag „Lobet den Herrn mit Posaunen!“
(Psalm 150). Ihm gehören 28
Mitgliedsverbände an, darunter die
landeskirchlichen Posaunenwerke sowie die
freikirchlichen Chöre und die große
Chorgemeinschaft des Christlichen Vereins
Junger Menschen (CVJM). Aus ihren Anfängen
mit geistlicher Musik haben sich die
evangelischen Posaunenchöre in den letzten
Jahren weiterentwickelt. Sie öffnen sich
verstärkt der freien Bläsermusik aller
Epochen.
Die Geschichte der Posaune ist natürlich
viel älter. Sie kommt schon 13 mal in der
Bibel vor, schon im 2. Buch Mose: (Mose
stieg vom Berg zum Volk) Als nun der
dritte Tag kam und es Morgen war, da erhob
sich ein Donnern und Blitzen und eine
dicke Wolke auf dem Berge und ein Ton
einer sehr starken Posaune. Das ganze Volk
aber, das im Lager war erschrak. (2 Mose
19,16, Luther-Bibel) Die Posaune gehört zu
den ältesten Blasinstrumenten der Welt.
Ihre Vorgänger sollen vor mehr als
dreitausend Jahren erfunden worden sein.
In ihrer Urform hatte sie keine Ventile
oder Züge, sondern war nur ein langes
Rohr. Diese Urform der Posaune wurde
vermutlich als Signalinstrument und selten
als Musikinstrument eingesetzt. In der
heutigen Form tauchte sie um 1450 in
Burgund auf. So wurde sie in der
Renaissance, im Barock, in der Klassik und
Romantik und schließlich in der neuen
Musik ein viel gebrauchtes Instrument. In
unserem Gesangbuch wird die Posaune in
drei Liedern erwähnt. Hier als Beispiel
das Wochenlied für den vorletzten Sonntag
des Kirchenjahres: "Posaunen wird man
hören gehen an aller Welten Ende, darauf
bald werden auferstehn die Toten all
behende; die aber noch das Leben han, die
wird der Herr von Stunde an verwandeln und
erneuern". (Evangelisches Gesangbuch 149,
Vers 2)
Jan-Derk Aengeneyndt |