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Der südfranzösische Wallfahrtsort
Rocamadour
Der
südfranzösische Marienwallfahrtsort
Lourdes ist weltbekannt, aber er existiert
erst seit die Gottesmutter 1858
achtzehnmal der hl. Bernadette Soubirous
erschienen ist. Anders der
Marienwallfahrtort Rocamadour, der auf
Marken von Frankreich Mi-Nr. 759 und 3629
abgebildet ist. Die beiden Marken sind
fast identisch, nur dass die erste in
braunpurpur-weiß und die zweite in Farbe
ist. Die Überlieferung über diesen Ort
geht auf drei Quellen zurück, die bis ins
1. Jahrhundert zurückreichen:
Amadour (Amator) sei der Ehemann der
hl. Veronika gewesen, die nach der
Überlieferung Jesus auf seinem Kreuzweg
ein Schweißtuch reichte, in dem er sein
Abbild hinterließ; Amadour soll in Rom dem
Martyrium des hl. Petrus beigewohnt haben.
Nach dem Tod Veronikas
soll er die Marienwallfahrt in Rocamadour
in Quercy begründet haben. Er soll
identisch sein mit dein Zöllner Zachäus
von Jericho, der auf einen Baum kletterte
um Jesus zu sehen und ihn dann in seinem
Haus aufnahm (Lk 19,1-10). Sein Schiff
soll nach Südfrankreich verschlagen worden
sein (in die Bucht von Soulacx). Er soll
in felsiger Gegend als Einsiedler gelebt
haben.
Nach einer katalanischen Legende soll er
durch einen Pakt seiner Eltern mit dem
Teufel geboren, von ihnen ausgesetzt und
dann von einem Tier ernährt worden sein.
Der hl. Einsiedler Paulus habe ihn
aufgezogen. Durch Gebete habe er seine
Eltern aus dem Fegefeuer erlöst.
Alle drei Überlieferungen sind mehr oder
weniger sagenhaft. Aber 1166 fand man
tatsächlich den unverwesten Leichnam eines
Einsiedlers, dem man den Namen Amadour
gab. Es ist also durchaus möglich, dass
die Überlieferungen einen historischen
Kern haben.
Tatsache ist, dass Rocamadour heute ein
Marienwallfahrtsort ist und jährlich von
einer Million Pilger besucht wird.
Atemberaubend ist der Anblick für die
Pilger, wenn sie das kleine Dorf
Hospitalet (etwa 250 km östlich von
Bordeaux) erreicht haben und vor ihnen der
150 m hohe Kalksteinfels aufragt, der auf
216 Stufen erstiegen werden kann. In 2013
wird die Hundertjahrfeier der Basilika mit
dem Gnadenbild der Schwarzen Muttergottes
begangen und die Tausendjahrfeier des
Gnadenortes, der im Mittelalter ebenso
berühmt war wie Santiago de Compostela und
zu einer Pilgerstätte am Jakobsweg
ausgebaut wurde. Im Mittelalter suchten
Könige und Heilige Trost an dieser Stätte
des Heils, wo auch manche Wunderheilungen
geschehen sind. Andere machten die
Wallfahrt als Buße für ihre Sünden. Zu den
bedeutendsten Wallfahrern gehören der hl.
Dominikus, Bernhard von Clairvaux,
Engelbert von Köln, Ludwig IX., Heinrich
II. Plantagenei und der selige Philosoph
Raimundus Lullus. In einer Kapelle der
Basilika verehrt man die Schwarze Madonna,
die aus Nussholz geschnitzt ist, das von
Natur schon dunkel ist und im Laufe der
Jahre noch nachdunkelt. Maria hat die
Augen halb geschlossen und scheint dem
Pilger zuzuhören. Das Jesuskind sitzt auf
ihrem linken Knie. Der zuständige Bischof
von Cahors hat das Heiligtum von
Rocamadour zum "Herzstück seines Bistums"
ernannt. Der Ort soll eine Stätte der
Evangelisierung sein, was im Jahr des
Glaubens (2012/13) sehr wichtig ist und
durch eine große Wallfahrt um den
13.8.2013 gekrönt und abgeschlossen wurde.
"Der Weg ist das Ziel" sagt man für jede
Wallfahrt. Ein Weg, für den man sich Zeit
nehmen muss. Es sei noch erwähnt, dass die
Reliquien des hl. Amadour in einer Krypta
ruhen, zu der man 31 Stufen hinabsteigt.
Sein Fest wird am 26. August gefeiert.
Hans G. Schönen |