St. Gabriel,
Patron der christlichen
Motivphilatelie

Sammlergilde St. Gabriel

Arge "Christliche Motive" im BDPh

St. Gabriel, eine starke
Sammlergemeinschaft

Leseprobe aus dem März-GABRIEL 2013


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Messbuch von 1320/25
Das Stift St. Florian, das größte Barockkloster Oberösterreichs, liegt in der gleichnamigen Ortschaft nahe Linz. Seit dem Jahre 1071 besteht hier eine Gemeinschaft der Augustiner-Chorherren. Die prächtigen erhalten gebliebenen Barockgebäude mit der Stiftsbasilika wurden unter den Baumeistern Carlo Antonio Carlone, Jakob Prandtauer und Johann Gotthard Hayberger zwischen 1686 und 1750 errichtet. Interessant ist, dass der Ursprung des Stiftes durch Quellen nicht belegt ist, eine alte Überlieferung aus dem 9. Jahrhundert berichtet jedoch vom Märtyrertod des ersten namentlich bekannten Christen des heutigen Landes Österreich, nämlich des Heiligen Florian. Die so genannte „Passio Floriani“ erzählt, dass Florian nach seinem Tod im Jahre 304 aufgefunden worden sei und an jenem Platz, wo sich heute das Stift erhebt, seinen ersten Bestattungsort gefunden habe.
Bücher von unschätzbarem Wert beinhaltet die stiftseigene Bibliothek mit ihren etwa 140.000 Bänden, mittelalterlichen Handschriften und frühen Drucken. Ein wahrhaft barockes Juwel ist der Hauptsaal, der neben zahlreichen Tischlerarbeiten auch ein Fresko von Bartolomeo Altomonte zeigt. Der Codex III 204 ist Messbuch, das um 1320/25 angefertigt wurde und aus 296 Pergamentblättern besteht. Die reich geschmückte Handschrift enthält zahlreiche Initialen und 39 dekorative Komplexe, die oft mehrere Deckfarben-Initialen mit prunkvollen rahmenden Leisten vereinigen. Die Hauptteile stammen von einer bolognesischen Malergruppe, die in der Malerschule von St. Florian tätig war. Das Motiv der Marke zeigt, wie Christus aus dem Grab steigt, während die beiden Wächter schlafen. In der linken Hand hält der Auferstandene die Osterfahne, die Wundmale sind noch deutlich sichtbar.

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Stand: 11.03.2013       © by Sammlergilde St. Gabriel e. V.