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Neuer Block aus Spanien: Kathedrale von
Toledo
In
kurzem Abstand folgen in diesem Sommer die
Blockausgaben der spanischen Post, die
Kathedralen des Landes gewidmet sind. Am
21. Mai 2012 wurde der Block für die
Kathedrale von Toledo, Sitz des
Erzbischofs und Primas von Spanien,
ausgegeben. Der neue Block zeigt die
Fassade mit dem Glockenturm und die Kuppel
einer Kapelle, auf der Briefmarke selbst
eine Seitenansicht des Gotteshauses.
Der Bau dieser Kathedrale begann im Jahr
1226, als König Ferdinand III., der
Heilige, und der Erzbischof Rodrigo
Jiménez de Rada den Grundstein auf das
Fundament des westgotischen Tempels, der
auch als Moschee gedient hatte, setzten.
Die Kathedrale wurde im gotischen Stil mit
deutlichem französischem Einfluss erbaut;
einige Mudéjar-Stilelemente sind ebenfalls
zu erkennen. Sie ist 120 m lang und 59 m
breit und besitzt 750 reich geschmückte
Glasfenster. Die Kathedrale hat fünf
Schiffe, die durch 88 Säulen voneinander
getrennt sind. Die Seitenschiffe
erstrecken sich bis hinter den Altarraum
und setzen sich im doppelten Chorumgang
fort. Im 14. Jh. erfolgte der Bau des
Kreuzgangs und der dazugehörigen Räume,
sodann im 15. Jh. kamen die Kapellen zu
Ehren des hl. Petrus und des hl. Jakobus
hinzu, womit der gesamte Bau der
Kathedrale im Jahr 1493, ein Jahr nach der
Vertreibung der letzten maurischen
Herrscher aus Spanien, endgültig für
beendet erklärt wurde.
Hervorzuheben ist der Hauptaltar, dessen
Retabel aus vergoldetem und
polychromiertem Holz in fünf Registern
Begebenheiten aus dem Leben des Erlösers
und der Jungfrau Maria zeigt (s. Abb. auf
der Rückseite dieses Hefts). In der Mitte
befindet sich das Tabernakel, das in
filigraner Holzarbeit gestaltet ist.
Gekrönt wird der Altaraufsatz von der
Kreuzigung Jesu, die von einem
Sternenhimmel umgeben ist. Der Eingang zum
Altarraum ist mit einem prächtigen von
Francisco Villalpando gefertigten Gitter
versehen, ein Meisterstück der spanischen
Renaissance. Eine Besonderheit ist das
hinter dem Hauptaltar durch ein
Barockfenster durchbrochene Gewölbe, durch
das das Licht auf den Altar von 1732,
Transparente, und in das Innere der
Kathedrale eindringt.
Neben den schon genannten Kapellen des hl.
Petrus und des hl. Jakobus sind die
christlich-maurische Kapelle (mit der auf
dem Block sichtbaren Kuppel) sowie die
Kapellen zu Ehren des hl. Erzbischofs
Ildefons, der Neuen Könige, des hl.
Blasius zu erwähnen. In der
Sakramentskapelle, der Gottesmutter
geweiht, befindet sich die „Virgen del
Sagrario“, die Schutzheilige der Stadt. Es
handelt sich um eine versilberte
Holzfigur, die mit einem Tuch mit
Goldstickereien und Edelsteinen bedeckt
ist. Sie hat auf ihren Knien eine
ebenfalls versilberte Figur des
Christuskinds.
Gegenüber dem Hauptaltar befindet sich –
wie in vielen spanischen Kirchen – der
Chor im Hauptschiff, dessen Eingang mit
einem von Domingo Céspedes im 16. Jh.
angefertigten Gitter versehen ist. Das
Chorgestühl mit seinen zwei übereinander
angeordneten Sitzreihen gilt als
einzigartig. Die rechte Seite des oberen
Gestühls mit 72 Sitzen wurde von Alonso
Berruguete, Sohn des Malers Pedro
Berruguete, die linke Seite von Felipe
Bigarry aus Holz gefertigt. Das untere
Chorgestühl ist ein Werk des Künstlers
Rodrigo Alemán von 1495 und zeigt eine
Darstellung der Eroberung von Granada im
Jahr 1492.
Gerhard
Teschner, nach
der Info der spanischen Post |