St. Gabriel, |
Sammlergilde St. Gabriel |
St. Gabriel, eine starke Sammlergemeinschaft |
Leseprobe aus dem August-GABRIEL
2012 |
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Der Isenheimer Altar
Am 18. Juni 2012 hat die französische Post
einen spektakulären Markenblock
herausgegeben, der den Isenheimer Altar
zum Gegenstand hat. Auf den eigentlichen
Block mit drei Marken, die den
geschnitzten Schrein wiedergeben, mit
Figuren des hl. Abts Antonius, (Mitte,
2,00 €), des hl. Augustinus (1,50 €) und
des hl. Hieronymus (1,50 €) sind zwei
Lagen leichtes Kartonpapier aufgeklebt,
die die verschiedenen Teile des Altars
wiedergeben. Die Schnitzfiguren stammen
von dem Holzbildhauer Nikolaus von Hagenau.
Im voll geöffneten Zustand schließen zwei
Flügeltafeln an den goldglänzenden
Figurenschrein. Auf der rechten Tafel
quälen teuflische Untiere Antonius; der
Greis ist nach hinten gestürzt, vorn hockt
ein Kranker, aufgetrieben und zerfressen
vom „Antoniusfeuer“. Schreckgespenster
stürzen sich auf den Heiligen. Aufwärts
flackern wilde Farben und Formen,
Teufelchen verbrennen seine Hütte. In
weiter Ferne, hoch über dem rosa
Felsengebirge öffnet sich der blasse
Himmel in eine Lichtglorie mit Gottvater.
In der ersten Wandlung des Altars zeigt
sich die Menschwerdung Christi: auf der
großen Mitteltafel das Geheimnis seiner
Geburt, auf den Flügeln das seiner
Verkündigung und seiner Auferstehung – der
göttliche Beginn und Abschluss seines
Erdendaseins. Maria erscheint in lauter
Bildern und Gestalten. Sie ist die in
ihrem Glück strahlende Mutter, die das
rosige Kind in hellen Windeln hält. Im
Licht des Tages, unter der goldenen Glorie
Gottes sitzt sie da, umflutet von dem
wogenden Rot ihres Gewands. Links erhebt
sich die Kapelle und der vielstimmige
Gesang der Engelsmusik, überirdisch
wandeln sich Farben und Töne. Dort kniet
Maria nochmals, in der magischen Glut
reinen Leuchtens, die Geburt erwartend. Auf dem Flügel gegenüber geht es hinauf: Christi Auferstehung. Er schwebt hervor aus der gestirnten Nacht, hinaus über die dunklen irdischen Dinge, das Grab, die Wächter, den schweren Felsklotz. Er wird das Leuchten selbst. Sein Antlitz löst sich auf in der Helligkeit der Lichtsphäre, und die Hände heben ihre Wundmale in dieses Licht.
Noch einmal kann man die Flügel
zuschlagen. Der Marienaltar vor dem
Antoniusschrein wandelt sich zum
Kreuzaltar: in der Passionszeit erscheint
über der Beweinung Christi auf der
Predella die große Kreuzigung, dazu
seitlich auf den Stellflügeln – nach alter
Übung als Standbilder gemalt – die beiden
Schutzheiligen der Kranken, Sebastian und
nochmals Antonius, der Patron. GJT nach dem Text von Kurt Bauch (z. T. wörtlich) des Heftchens „Der Isenheimer Altar“ aus der Langewiesche-Bücherei, Freiburg 1962, und der Info der franz.l |
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Stand: 01.08.2012 © by Sammlergilde St. Gabriel e. V. |