St. Gabriel,
Patron der
christlichen
Motivphilatelie |
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St. Gabriel,
eine starke
Sammlergemeinschaft |
Der Maurusschrein von
Petschau (Bečov)
Am 8. April 2009 hat die tschechische Post
einen Block mit einer Marke zu 51 Kc
herausgegeben, der dem Maurusschrein von
Petschau gewidmet ist.
Das
Reliquiar wurde wahrscheinlich in den
Jahren 1225-1230 im Auftrag der
Benediktinerabtei von Florennes in Belgien
für die Reliquien des hl.
Maurus, des hl.
Timotheus und des hl. Johannes des Täufers
geschaffen. Jahrhunderte lang wurde der
Schrein verehrt und sorgfältig behütet.
Ende des 18. Jahrhunderts geriet er in
Vergessenheit, offensichtlich war er
bereits sehr mitgenommen. Im Jahre 1838
kaufte den beschädigten Schrein der Adlige
Alfred de Beaufort-Spontini von der
Kirche, der auch eine Herrschaft auf dem
Gebiet der heutigen Tschechischen Republik
besaß. Er ließ den Schrein restaurieren
und nach einer Ausstellung in Brüssel, im
Jahre 1888, nach Petschau bringen. Die
Familie Beaufort musste wegen ihrer
Loyalität zu Deutschland nach dem 2.
Weltkrieg die Tschechoslowakei verlassen.
Offensichtlich versteckte sie in dieser
Zeit das Reliquiar unter dem Fußboden der
gotischen Burgkapelle Mariä Heimsuchung.
Dort blieb es lange 40 Jahre von der
Fachwelt vergessen. Erst die Bitte eines
Amerikaners um Erlaubnis zur Hebung eines
nicht näher beschriebenen Gegenstands an
einem unbekannten Ort und zu seiner
Ausfuhr aus der Republik erregte das
Interesse der tschechoslowakischen
Autoritäten. So begann im Juni 1984 eine
systematische Suche durch das damalige
Bundes-Kriminalamt, dessen Mitarbeiter das
Reliquiar am 5.11.1985 fanden. Das
Kunstwerk war durch die Zeit in dem
feuchten Boden beschädigt. Es wurde von
Petschau nach Prag gebracht und dort in
den nachfolgenden Jahren an verschiedenen
Orten aufbewahrt. Erst nach dem Jahre 1989
konnten die Eigentumsrechte geklärt und
anschließend eine systematische und sehr
anspruchsvolle Restaurierung, die 11 Jahre
dauerte, eingeleitet werden. Seit Mai 2002
wird das restaurierte Reliquiar im Schloß
Petschau bei Karlsbad ausgestellt. Der
historische Wert des Schreins kann schwer
beziffert werden, in der Tschechischen
Republik ist er das einzige Kunstwerk
seiner Art.
Das Reliquiar hat eine Grundfläche von 140
x 42 cm und eine Höhe von 65 cm. Der obere
Teil hat die Form eines Dachs. Es ist aus
Nussholz gefertigt und mit vielen Reliefs
und Figuren aus vergoldetem Silber,
Edelsteinen, Filigran und Gemmen aus Edel-
und Halbedelsteinen verziert. Die beiden
Stirnseiten sind mit 25 cm hohen Plastiken
des hl. Maurus und Jesu Christi besetzt,
die Dachflächen mit Medaillons mit Szenen
aus dem Leben des hl. Maurus und Johannes
des Täufers. Weitere kleinere Reliefs
stellen das Leben Mose dar. Auf jeder der
beiden Längsseiten stehen Apostel. Im
Reliquiar befinden sich Knochen und Reste
von Textilien und Fellen.
Auf der Briefmarke selbst ist die
Stirnseite mit Jesus Christus abgebildet;
der Block zeigt oben rechts in
Vergrößerung den hl. Maurus von der
anderen Stirnseite, die auch auf der
Gesamtansicht unten zu sehen ist. Auf der
Dachfläche sind die Medaillons mit Szenen
aus dem Leben des Heiligen zu sehen,
darunter an der Längswand die Statuen von
sechs Aposteln.
GJT, nach der Information der Post
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