St. Gabriel,
Patron der
christlichen
Motivphilatelie |
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Arbeitsgemeinschaft "Christliche Motive" im BDPh. e. V.
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St. Gabriel,
eine starke
Sammlergemeinschaft |
Vor 40 Jahren wurde Martin Luther King
ermordet
Er hatte
einen Traum. Einen Traum von
Gerechtigkeit.
Und er lebte diesen Traum. Und er starb
für diesen Traum.
Am 15. Januar 1929 wurde Martin Luther
King jr. als zweites Kind der Eheleute
Martin Luther King sen. und Alberta King
in Atlanta, im US-Bundesstaat Georgia
geboren. Am 10. Dezember 1964 hatte er den
Friedensnobelpreis bekommen. Am 4. April
1968 wurde er von einem gedungenen Mörder
in Memphis, US-Staat Tennessee,
erschossen.
Als Sohn und Enkel von Baptistenpredigern
war nicht von vornherein klar, daß er auch
Pfarrer werden würde. Aber die Erfahrungen
der Rassendiskriminierung in den südlichen
Staaten der USA und die Erkenntnis, daß
auch die Armut der Schwarzen eine Folge
ihrer gesellschaftlichen Unterordnung war,
ließ den jungen Martin Luther King nicht
los. Beim Gott der Bibel fand er Kriterien
für Würde, Freiheit und Gerechtigkeit für
alle Menschen. Und Jesus lehrte ihn den
gewaltlosen Weg zu diesem Ziel.
Zwar war in den USA die Sklaverei seit
1863 offiziell aufgehoben, aber besonders
in den südlichen Staaten wurden die
Farbigen als Menschen zweiter Klasse
behandelt. Die Politik der Segregation
forderte eine klare Rassentrennung und
zementierte die Ungerechtigkeit.
Schnell wurde der junge Pfarrer aus
Montgomery (Alabama) zum Führer jener
Bewegung, die für die Bürgerrechte aller
Amerikaner, also auch der Schwarzen
eintrat. Er wurde zum Leiter des
erfolgreichen Boykotts der städtischen
Verkehrsmittel in Montgomery, der zum Ziel
hatte, die Rassentrennung in den Bussen
aufzuheben.
Später
wird King zum Vorsitzenden der
Christlichen Führungskonferenz des Südens
und zum Wortführer der Bewegung zu Gunsten
der Bürgerrechte der Schwarzen. Immer
wieder wird er festgenommen, mehrfach
werden Attentate auf ihn verübt. Aber
Martin Luther King jr. bleibt beharrlich
auf dem als richtig erkannten Weg. Der
Gewalt der Gegner setzt King die
Gewaltlosigkeit des Widerstandes entgegen,
wie ihn Gandhi bereits in Indien
erfolgreich beschritten hatte.
Es gelingt
dem brillanten Redner und hervorragenden
Organisator, der strukturellen Gewalt
eines auf Ungleichheit basierenden Systems
die Gewaltlosigkeit der Vielen entgegen zu
setzen und damit die US-amerikanische
Öffentlichkeit wie auch die
Weltöffentlichkeit hinter sich zu bringen.
So zeichnete die Wochenzeitschrift „Time“
den farbigen Baptistenprediger als „Man of
the year 1963“ aus. Er sei die
„unbestrittene Stimme der Schwarzen
Amerikas“.
Auf Einladung des damaligen Berliner
Bürgermeisters und späteren
Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt
unterstrich King bei seiner viel
beachteten Rede in der Waldbühne: „Es ist
der Glaube, der uns fähig gemacht hat, dem
Tod ins Auge zu schauen… Mit diesem
Glauben werden wir fähig sein, miteinander
zu arbeiten, miteinander zu beten,
miteinander zu kämpfen. Miteinander für
die Freiheit einzustehen, weil wir wissen,
daß wir eines Tages frei sein werden.“
Als dem damals 35-jährigen am 10. Dezember
1964 in Oslo der Friedensnobelpreis
überreicht wurde, nahm King dies als
Ermutigung, weiter für die Menschen- und
Bürgerrechte einzutreten. So engagierte er
sich gegen den Vietnam-Krieg und
organisierte einen „Feldzug der Armen“.
Von seinen Gegnern wurde King deswegen
zunehmend in die Nähe der verhaßten
Kommunisten gerückt. Wer am 4. April 1968
die tödlichen Schüsse auf Martin Luther
King abgab, ist bekannt. Es war ein weißer
Berufsmörder. Wer ihn aber beauftragte,
wurde nie öffentlich bekannt.
Betrachten wir nun Briefmarken, die sich
Martin Luther King jr. gewidmet sind, so
lassen sich mehrere Ausgabe-Anlässe
herausstellen. Bereits sehr bald nach dem
gewaltsamen Tode Kings wurden von
zahlreichen Postverwaltungen Gedenkmarken
in
Erinnerung an den farbigen Bürgerrechtler
herausgegeben. Weitere zahlreiche Marken
erschienen zur Würdigung des
Friedensnobelpreisträgers. Und auch zum
50. und 60. Geburtstag Kings wurden
Sonderbriefmarken herausgegeben, sogar von
der Postverwaltung der USA. Und zahlreiche
Postverwaltungen erinnern sich an King als
Friedensnobelpreisträger und würdigen ihn
mit anderen hervorragenden
Persönlichkeiten.
Aber es fällt trotzdem auf, daß
unter den mehr als 50 Ländern, die Martin
Luther King eine Sonderbriefmarke, einen
Gedenksatz oder eine Blockausgabe gewidmet
haben, die allergrößte Mehrheit solche der
so genannten „Dritten Welt“ sind, zu
allermeist schwarzafrikanische Staaten.
Von den europäischen Staaten würdigt
bislang lediglich Schweden und Norwegen
das Leben Kings durch die Herausgabe von
Sondermarken, die ihn in eine Reihe mit
anderen Friedensnobelpreisträgern stellen.
Ulrich
Finger |