St. Gabriel,
Patron der
christlichen
Motivphilatelie

Sammlergilde St. Gabriel e. V.
Arbeitsgemeinschaft "Christliche Motive" im BDPh. e. V.

St. Gabriel, eine starke
Sammlergemeinschaft

Leseprobe aus dem Mai-GABRIEL 2007

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500. Todestag des hl. Franz von Paola

Die italienische Post hat am 27.1.2007 eine Marke zum 500. Todestag des hl. Franz von Paola herausgegeben. Wer war dieser weithin unbekannte Heilige? Geboren wurde er 1416 in Paola in Kalabrien als Kind armer Eltern. Mit 12 Jahren kam er in das nahe Franziskanerkloster San Marco. Er übertraf in der strengen Beachtung der Ordensregeln die eifrigsten seiner Mitbrüder. So führte er vom 14. Lebensjahr an in einer Grotte in der Nähe ein strenges Eremitenleben und erbaute 1454 für die sich um ihn sammelnden „Eremiten des hl. Franz von Assisi“ ein neues Kloster. Papst Sixtus VI. bestätigte 1474 diesen neuen Orden und setzte Franz zum Generalsuperior ein. Papst Alexander VI. bestätigte 1503 den Orden endgültig und verlieh ihm die Privilegien der Bettelorden. Er gab den Eremiten des hl. Franz den Namen „Minimen“, d.h. „mindeste Brüder“. Die erst 1493 aufgezeichnete und endgültig durch Pius IV. 1560 bestätigte Regel der „Minimen“, auch Paulaner oder Pauliner genannt, fügt zur verschärften Franziskanerregel ein 4. Gelübde hinzu, das des strengen Fastens.

Der „Minime“ soll alles Fleisch meiden, auch alle von Tieren stammenden Speisen wie Eier, Fett und Milchprodukte. Die einzige Nahrung sind Brot und Wasser, Öl, Gemüse und Früchte. Verschärft wird die Ordnung der Minimen außerdem durch strenge Schweigsamkeitsgebote. Sie suchen durch gesetzliche Strenge ihre „minoritischen“ Vorgänger, die Franziskaner, zu übertreffen. Trotz der strengen Regel wuchsen die Niederlassungen der Minimen schnell. Beim Tod des Stifters zählte der Orden schon fünf Provinzen in Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland; seine Blüte erlebte er im 16. Jh. mit 450 Klöstern.

Franz von Paola gründete 1495 in Andujar (Spanien) den weiblichen „Zweiten Orden“ der „Minimitinnen“, der aber heute nicht mehr besteht. Unbedeutend blieb auch der von ihm gestiftete „Dritte Orden“ für Weltleute beiderlei Geschlechts.

Franz wurde 1482 an das Krankenbett Ludwigs XI. (+ 1483) von Frankreich gerufen und blieb auch unter Karl VIII. in Frankreich, wo er zwei Klöster bauen konnte, das eine im Park von Le Plessis-lès-Tours, das andere in Amboise. Franz von Paola verstarb im Kloster von Le Plessis-lès-Tours am 2. April 1507; der durch sein asketisches Leben und durch Wunderheilungen berühmte Mönch wurde schon am 1. Mai 1519 von Papst Leo X. heiliggesprochen. Sein Fest ist der 2. April.

Die italienische Briefmarke nach einem Gemälde von Benedetto Luti im Regionalmuseum von Messina zeigt den Heiligen bei der Überfahrt über die Straße von Messina.

GJT; Quelle: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon im Verlag Traugott Bautz.

Stand: 12.04.2007        © by Sammlergilde St. Gabriel e. V.