St. Gabriel,
Patron der
christlichen
Motivphilatelie

Sammlergilde St. Gabriel e. V.
Arbeitsgemeinschaft "Christliche Motive" im BDPh. e. V.

St. Gabriel, eine starke
Sammlergemeinschaft

Leseprobe aus dem August-GABRIEL 2006

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Die Annasäule in Innsbruck ist 300 Jahre alt

Die Annasäule steht in der Mitte der Maria-Theresien-Straße und erinnert an die Abwehr des bayerischen Einfalls von 1703. Von hier aus bietet sich nicht nur ein schöner Blick auf das imposante Hafelekar, von hier sind auch das Goldene Dachl und die vielen anderen bekannten Sehenswürdigkeiten Innsbrucks nur einen Steinwurf entfernt. Die Annasäule ist sozusagen die Mitte der Stadt.

Zur Geschichte: Im spanischen Erbfolgekrieg stellte sich der Kurfürst Max Emanuel von Bayern, ein Schwiegersohn des Kaisers Leopold I., auf die Seite Frankreichs und fiel mit einem Heer in Tirol ein. Nach dem Fall der Festung Kufstein eroberten die Bayern kampflos Innsbruck. Der Erfolg des Tiroler Landsturms unter der Führung von Landrichter Martin Sterzinger löste eine Volkserhebung aus, am Brenner und bei der Pontlatzbrücke hinter Landeck trafen die bayerischen Trup­pen auf heftigen Widerstand und der Kurfürst mußte sich wieder nach Bayern zurückziehen. Am Annatag (26. Juli) 1703 hatte der Feind die Residenzstadt Innsbruck schließlich verlassen.

Am 15. März 1704 wurde die Errichtung eines Denkmals zum Zeichen der Dankbarkeit für die Befreiung des Landes beschlossen und eine jährliche Prozession - am 26. Juli, dem Annatag - gelobt: Sie führte von der St.-Jakobs-Stadtkirche, dem heutigen Dom, zur Gedenksäule. Es war der angesehene Bildhauer Christophoro Benedetti aus Trient, der - anstelle eines früheren Brunnens - die Säule aus rotem Tiroler Marmor, auch Kramsacher Marmor genannt, schuf – an der Spitze in 13 m Höhe geschmückt mit einer Statue der  Maria Immaculata, auf einer Mondsichel stehend, wie auf dem Ersttagsstempel zu sehen. Trotzdem: Nicht die Statue, sondern das Gelöbnis zum Annatag gab der Säule ihren Namen. Wie lange die jährlichen Prozessionen stattgefunden haben, ist nicht bekannt. Fest steht jedoch: Auch heute noch wird die unter der Statue der hl. Anna am Podest der Säule angebrachte Laterne jeden Samstagabend entzündet. Das Säulenpodest umgeben drei weitere Statuen, nämlich der hl. Vigilius, der hl. Georg und der hl. Kassian. Diese drei Heiligen sind besonders mit dem Land Tirol verbunden, St. Georg als früherer Landespatron, St. Kassian als Gründer des Bistums Säben und St. Vigilius als einer der ersten Bischöfe von Trient,

Links von der Säule sehen wir den Turm der Spitalskirche zum Heiligen Geist. Als Kirche eines Spitals für Pilger und Kranke läßt sie sich bis zum Beginn des 14. Jh. nachweisen. Den neuen Kirchenbau führten nach einem Erdbeben um 1700 der Hofbaumeister Johann Martin Gumpp d. Ä. und sein Sohn Georg Anton aus. Bei der Weihe am 8. Juni 1705 sah die Kirche innen noch unvollendet aus. Die gesamte Ausstattung fand erst 1721 mit der Verlegung des Marmorfußbodens ihren Abschluß.

GJT nach der Info der Post.at und anderen Quellen.

Stand: 28.07.2006        © by Sammlergilde St. Gabriel e. V.