St. Gabriel,
Patron der
christlichen
Motivphilatelie

Sammlergilde St. Gabriel
Arge Christliche Motive im BDPh.

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Sammlergemeinschaft

Leseprobe aus dem Januar-GABRIEL 2006

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1200 Jahre Halle

In diesem Jahr feiert die Stadt Halle ihr 1200jähriges Bestehen. Auf dem Gelände einer uralten Salzsiedlung wurde zur Zeit Karls des Großen ein fränkisches Kastell mit Handelsplatz errichtet, urkundlich erstmals erwähnt 806. 968 wurde es dem Erzbistum Magdeburg unterstellt. Das Wahrzeichen der Stadt ist die viertürmige Marktkirche, die 1528 aus der Vereinigung der Marien- und der Gertrudenkirche entstand (Bund Mi 2294, die Türme auf der neuen Marke). Von 1503 bis 1680 war Halle Residenz der Erzbischöfe und Administratoren von Magdeburg, danach kam es an Brandenburg als Ergebnis des Westfälischen Friedens. Heute ist Halle die größte Stadt Sachsen-Anhalts und gleichzeitig Kulturhauptstadt - und das zu Recht, denn es hat viel zu bieten.

In der Kirchengeschichte spielt Halle eine wichtige Rolle. 1513 wurde Albrecht von Brandenburg (Bruder des Kurfürsten Joachim I.) Erzbischof von Magdeburg, 1514 auch von Mainz und damit Kurfürst und Primas der katholischen Kirche in Deutschland. Er wollte aus Halle ein "Gegen-Wittenberg“ machen, was ihm aber nicht gelang. Sein Vorhaben, eine Universität zu gründen, wurde erst 150 Jahre nach ihm verwirklicht, 1694 mit einer evangelisch-theologischen Fakultät. 1541 kam Luthers Freund und Mitarbeiter Justus Jonas (1493 -1555) als Superintendent nach Halle.

Am 18. Februar 1546 gelangte die Nachricht vom Tod Luthers nach Halle. Am Sonnabend, dem 20. Februar erreichte der Trauerzug mit dem Leichnam Luthers nachmittags die Stadt. In der Sakristei wurde er aufgebahrt unter Bewachung durch einige Bürger in der Nacht.

1691 wurde der Pietist August Hermann Francke nach Glaucha vor Halle berufen. Er verband eine tiefe Herzensfrömmigkeit mit christlicher Nächstenliebe. Das war die Grundlage des Armen- und Waisenhauses. Der Pietismus und die Franckeschen Stiftungen haben eine noch bis heute andauernde Bedeutung in Halle. Francke errichtete Anfang des 18. Jh. eine Reihe weiterer Einrichtungen, deren pädagogisches, wissenschaftliches und soziales Wirken noch heute über Deutschlands Grenzen hinaus hohes Ansehen genießt. Ein berühmter Sohn Halles ist der Komponist Georg Friedrich Händel. Er wirkte überwiegend außerhalb von Halle, vor allem in England. Eins seiner berühmtesten Werke ist der Messias. Der bekannte Chorsatz "Hallelujah" hat mit Halle wirklich nichts zu tun, auch wenn der Sonderstempel uns dies weismachen will – immerhin ein netter Einfall.

JDA

Stand: 24.12.2006    © by Sammlergilde St. Gabriel e. V.