St. Gabriel,
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Vietnam: Trotz Verfolgung pilgern 100.000
zu Maria
Kürzlich hat die kommunistische Regierung
Vietnams ein neues Religionsgesetz
beschlossen, das die Registrierung
religiöser Vereine erschwert, jede
religiöse
Öffentlichkeitsarbeit verbietet
und allen Häftlingen die Teilnahme an
Gottesdiensten komplett verweigert. Die
5,5 Millionen Katholiken des Landes
fürchten nun, daß der staatliche Druck auf
die Gläubigen weiter zunimmt. In ihrer
Bedrängnis vertrauen sie sich der
Muttergottes an und bekennen mutig und
öffentlich ihre Liebe zu Maria. Zum Fest
der Himmelfahrt Marias am 15.8.2004
pilgerten über 100.000 Gläubige in den
vietnamesischen Marienwallfahrtsort La Vang (Wildes Farnkraut), um dort einen
Gottesdienst zu feiern und Maria um volle
Glaubensfreiheit zu bitten. Die
kommunistische Regierung schaut allerdings
sehr kritisch auf solche
Glaubensbekenntnisse, und viele Christen
befinden sich für ihre Überzeugung in
Gefängnissen.
Die
erwähnte Wallfahrtskirche im Marienort La
Vang wurde zum Gedenken an die
Marienerscheinung von 1798 errichtet.
Damals berichtete eine Gruppe katholischer
Flüchtlinge, ihr sei die Muttergottes
erschienen. Die Augenzeugenberichte wurden
im bischöflichen Archiv in Hué aufbewahrt,
gingen aber bei Aufständen 1833 und 1861
verloren. Ab 1885 gab es in La Vang eine
Marienkirche, die ständig vergrößert
wurde. 1961 gelobten die
südvietnamesischen Bischöfe im Hinblick
auf die Wiedervereinigung des Landes und
die Durchsetzung der Religionsfreiheit den
Bau einer großen Basilika. Zugleich
proklamierten sie La Vang zum nationalen
marianischen Zentrum. Papst Johannes
XXIII. erhob die Kirche im gleichen Jahr
zur Basilika minor. Ab 1961 wurde La Vang
großzügig ausgebaut. Um den
Rosenkranz-Platz mit seinen Symbolstatuen
für die 15 traditionellen Geheimnisse des
Rosenkranzes gruppierten sich das
Pilgerhaus, das Exerzitienhaus u.a.
Bauten. In der Kirche wurde ein
Edelsteinaltar eingeweiht. 1972 wurden im
2. Vietnamkrieg alle Bauten von La Vang
völlig zerstört. Die kommunistische
Regierung sieht die großen Wallfahrten
nach La Vang höchst ungern, u.a. weil die
Feiern eine historische Glanzzeit des
vietnamesischen Katholizismus in
Erinnerung rufen. Dem 1799 in Saigon
verstorbenen Apostolischen Vikar
Pierre-Joseph-Georges Pigneau de Behaine
verdankte Kaiser Gialong von Annam seinen
Thron. Auf diesem Hintergrund erreichte
die katholische Kirche um die Wende vom
18. zum 19. Jh. eine Blütezeit, die
allerdings unter den Nachfolgern Gialongs
wieder durch eine Welle blutiger
Christenverfolgungen abgelöst wurde.
Das Bild der Madonna von La Vang finden
wir auf Südvietnam Mi 270-273 aus dem Jahr
1962. Cl. Anheuser sagt dazu, daß Maria
hier von Bambussträuchern umgeben ist. Der
Ort lag ca. 20 km südlich vom 17.
Breitengrad, der seinerzeit den
kommunistischen Norden vom freien Süden
trennte, dem sog. „Bambusvorhang“. Der
freie Süden führte auch einen Bambus im
Wappen. Der erwähnte Pigneau de Behaine
(1744-91), Bischof von Adran, ist auf Frz.
Indochina Mi 314 und Vietnam Süd Mi 51 zu
sehen.
HGS
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