St. Gabriel,
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Duccio di Buoninsegna: La Maestà
Am 4.
Oktober 2003 hat die italienische Post eine Marke zu
einer großen Ausstellung in Siena herausgegeben, die
dem Maler Duccio di Buoninsegna gewidmet ist. Duccio
wurde um 1255 in Siena geboren und starb 1319,
ebenfalls in seiner Vaterstadt. Er war der erste
überragende Meister der sienesischen Malerei, der in
seinen Anfängen der Miniaturen-Malerei zugetan war.
In seinen späteren Tafelbildern führte er gotische
Elemente in seine Malerei ein, die jedoch weiterhin
stark der byzantinischen Tradition verpflichtet war.
Die Briefmarke zeigt einen Engel, einen sehr kleinen
Ausschnitt aus dem großen Tafelbild der „Maestà“,
dem Bild, das ursprünglich als Altarbild für den Dom
zu Siena geschaffen wurde und jetzt im Museum des
Domwerks aufbewahrt wird.
Die
Beschreibung des Museums nennt diese Pala das
berühmteste und wertvollste Tafelbild des gesamten
europäischen Mittelalters. Es wurde 1308 in Auftrag
gegeben und am 9. Juni 1311 nach
zweiunddreißigmonatiger Arbeit von der Bevölkerung
Sienas, mit Klerus und Ratsherrn an der Spitze, aus
der Werkstatt Duccios in einer Prozession in die
Kathedrale geleitet. Der Künstler soll für seine
Arbeit eine für damalige Verhältnisse enorme Summe
erhalten haben.
Ursprünglich war das bis 1506 auf dem Hochaltar
aufgestellte Bild auf beiden Seiten bemalt und mit
einer Predella und einer Bekrönung versehen. 1771
wurden die Vorder- und Rückseite getrennt und in
verschiedenen Kapellen des Doms aufgestellt. Dabei
wurde ein Teil der Predella-Tafeln ins Ausland
verkauft und befindet sich heute in Madrid, London,
Washington, New York und Fort Worth. Die hier
abgebildete Vorderseite besteht aus einer einzigen
Komposition von 2,12 x 4,25 m Größe. Lebensgroße
Figuren beten Maria mit dem Jesuskind an. Beide
sind umgeben von Engeln und Heiligen. Dabei sehen
wir unseren Briefmarken-Engel oben links neben der
Madonna. Zur Rechten der Madonna finden wir die
heiligen Katharina von Alexandrien, Paulus und den
Evangelisten Johannes; zu ihrer Linken Johannes den
Täufer, Petrus, Agnes. Ganz im Vordergrund sieht man
kniend die vier Stadtheiligen Sienas: Ansanus,
Savinus, Crescentius und Viktor. An der oberen
Leiste befinden sich weiterhin die Bilder von zehn
Aposteln. Auf den Thronstufen liest man die
Widmungs-Inschrift: „Mater Sancta Dei, sis causa
Senis requiei, sis Ducio vita, te quia pinxit ita“
(Heilige Gottesmutter, sei Sienas Quelle der Ruhe,
sei Ducios Leben, der dich so gemalt hat).
Die Rückseite des Altars besteht aus 26 Tafeln
unterschiedlicher Größe, die die Passion Jesu vom
Einzug in Jerusalem bis zu seiner Erscheinung in
Emmaus darstellen. Jede dieser Tafeln ist ein
Kunstwerk für sich und zeigt mit der mit Liebe fürs
Detail ausgeführten Konzeption das Können dieses
großen Sohns der Stadt Siena.
GJT
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