St. Gabriel,
Patron der
christlichen
Motivphilatelie

Sammlergilde St. Gabriel e. V.
Arbeitsgemeinschaft "Christliche Motive" im BDPh. e. V.

St. Gabriel, eine starke
Sammlergemeinschaft

Leseprobe aus dem Juli-GABRIEL 2003

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Die österreichische Briefmarke zum Jahr der Bibel

Verhältnismäßig spät erscheint am 20. Juni 2003 in Österreich die Sondermarke zum Jahr der Bibel, das die christlichen Kirchen der deutschsprachigen Länder 2003 begehen. Es heißt, nach Informationen unserer österreichischen Gildenfreunde, daß erst das Eintreten des Protektors des Weltbunds St. Gabriel, des Kardinals DDr. Franz König, die Post zur Ausgabe dieser Marke bewogen habe. Für das Warten auf diese Marke entschädigt werden wir aber durch die eindrucksvolle Darstellung eines Buchmalerei-Motivs, mit dem die österreichische Post an ihre altbewährte Praktik der Ausgabe künstlerisch hochwertiger Postwertzeichen zurückkehrt. Entworfen wurde sie von  Maria Schulz, der Österreich schon mehrere Marken mit religiösem Motiv verdankt.

Die prunkvolle ganzseitige Darstellung des Evangelisten Matthäus stammt aus einem Evangeliar der Stiftsbibliothek St. Florian mit der Signatur III 1. Diese Handschrift ist um 1165-1170 entstanden und enthält den vollständigen Text der vier Evangelien. Auf dem Bild sitzt der Evangelist Matthäus zum Schreiben bereit vor einer leeren Buchseite. Erwartungsvoll blickt er, auf die Inspiration wartend, nach oben, wo in der Lünette Christus als Halbfigur zu sehen ist. Er hält ein Buch und hebt segnend seine rechte Hand. Ein Rundbogen, der seitlich und am Scheitel von Türmen bekrönt wird, rahmt das Evangelistenbild ein.

Die österreichische Gilde trifft sich zeitgleich mit der Ausgabe dieser Marke vom 20. bis 22. Juni zu ihrer Vollversammlung in St. Florian. Auch der Sonderstempel zum Ersttag mit einem Himmelfahrtsmotiv ist von Maria Schulz nach einer anderen Handschrift der Stiftsbibliothek (Signatur III 207) gestaltet. Die Handschrift ist um 1310 im Augustiner-Chorherrenstift selbst entstanden. Es handelt sich dabei um das älteste erhaltene Exemplar einer Armenbibel (Biblia pauperum), die in Bildern mit begleitenden Texten Ereignisse aus dem Leben Jesu, die in zeitgleichen Medaillons dargestellt sind, mit Vorbildern aus dem Alten Testament vergleicht. Die Zeichnung der Himmelfahrt Christi zeigt Maria und die Apostel, von dem emporschwebenden Christus sind nur noch die Füße zu sehen, die auf dem Boden darunter ihre Abdrücke hinterlassen haben.

Nach dem Mitteilungsblatt der österreichischen Gilde

Stand: 20.04.2006        © by Sammlergilde St. Gabriel e. V.