St. Gabriel,
Patron der
christlichen
Motivphilatelie |
Sammlergilde St. Gabriel e. V.
Arbeitsgemeinschaft "Christliche Motive" im BDPh. e. V.
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St. Gabriel,
eine starke
Sammlergemeinschaft |
Jesuitenstätten in der
argentinischen Provinz Córdoba
Weltkulturerbe
der UNESCO
Die gemeinsamen Ausgaben
der in der UPAEP (Unión Postal de las
Américas, España y Portugal) verbundenen
Postverwaltungen haben in diesem Jahr
Objekte zur Grundlage, die von der UNESCO
zum Weltkulturerbe der Menschheit
ausgewählt worden sind. Argentinien widmet
diesem Thema zwei zusammenhängend gedruckte
Marken zu 75 c, die an jesuitische Stätten
im Land erinnern.
Der erste Wert dieser
Marken ist dem Jesuitenkomplex in Córdoba
gewidmet, der aus der Jesuitenkirche, der
Universität und dem Montserrat-Kolleg
besteht. Im Lauf seiner Evangelisations- und
Erziehungsarbeit vor 400 Jahren auf dem
amerikanischen Kontinent gründete der
Jesuitenorden die Jesuitenprovinz Paraguay
(die die Gouverneursbezirke von Chile,
Paraguay und Tucumán umfasste). Diego de
Torres, einer der Vorkämpfer des Ordens,
kam 1608 nach Córdoba und richtete sich
hier ein, da der Ort ein strategischer Platz
im Schnittpunkt der drei Bezirke war. Einige
Jahre später erhielt der Orden die
Bestätigung der spanischen Krone und kurz
darauf auch die des Papstes, offiziell
Universitätsgrade vergeben zu dürfen.
Dies war der Beginn der
Jesuitenuniversität von Córdoba im Jahr
1622. Das königliche Seminar, Kolleg und
Konvikt U.L. Frau von Montserrat (heute
Colegio Montserrat) konnte nach einigen
anfänglichen Schwierigkeiten 1687
gegründet werden. An diesem Platz wurde
auch die zweite Druckerei auf dem
amerikanischen Kontinent gegründet, die
infolge der Vertreibung der Jesuiten 1767
nach Buenos Aires verlegt wurde. Das Colegio
Montserrat war die Erziehungsstätte vieler
für die argentinische Geschichte
entscheidender Männer. Zwischen 1644 und
1671 wurden die Kirche und die Hauskapelle
erbaut, und im Jahr 1710 vervollständigte
das Noviziat den Gebäudekomplex.
Nach und nach entstanden
durch Grundschenkungen und durch eine
herausragende Verwaltungsarbeit eine Reihe
von „Estancias", ländliche bzw.
landwirtschaftliche Niederlassungen in der
Nähe der Stadt Córdoba, die dazu dienten,
die Unterrichtsstätten dort zu unterhalten
und weiterzuentwickeln.
Die erste
landwirtschaftliche Niederlassung war Caroya,
gegründet 1616. Sie diente als
Unterstützung des Colegio Montserrat und
auch als Feriensitz. Während der Epoche der
Unabhängigkeitskriege wurde sie bis 1816
zur Waffenschmiede (für Säbel und
Bajonette) umfunktioniert. 1941 wurde sie
zum nationalen historischen Monument
erklärt.
Die Estancia
Jesús
María diente dem Unterhalt des Großen
Kollegs und wurde 1618 gekauft. Sie war als
Weingut spezialisiert und baute die „Goldene
Träne" an, den ersten amerikanischen
Wein, der in die Gläser des spanischen Hofs
gelangte.
Santa Catalina
gelangte 1622 in die Hände der Jesuiten.
Sie bestimmten es mit seinen Webereien,
Schmiedewerkstätten und Zimmereibetrieben
hauptsächlich zur Finanzierung des
Noviziats. 1784 wurde die Estancia
öffentlich versteigert und blieb lange
Jahre im Eigentum der Nachkommen des
Käufers. Auch sie wurde 1941 zum nationalen
historischen Monument erklärt.
In der Mitte des 17. Jh.
kam der Besitz Alta Gracia ins
Eigentum der Jesuiten. Diese spezialisierten
ihn auf die Textilproduktion (die frühere
Werkstatt beherbergt jetzt ein Technisches
Kolleg) und für die Aufzucht von
Maultieren, übrigens genau so wie die
anderen Estancias, ein Wirtschaftszweig, der
für die Transporte von und nach dem oberen
Perù unabdingbar war. Mit einem Stausee
besaß die Estancia eine Wasserreserve, mit
der Mühlen für Mehl und andere
Getreidearten angetrieben werden konnten.
Im Punilla-Tal liegt
La
Candelaria, Besitz der Jesuiten seit
1683. Ihre Lage bestimmte sie in erster
Linie zur Maultierzucht: die Höhenlage ist
zwar kälter, dafür aber auch gesünder.
Auch La Candelaria wurde 1941 zum
historischen Nationaldenkmal erklärt.
Die beiden Marken zeigen,
von links nach rechts: den Hof von Caroya,
die Kirche von Santa Catalina, darunter eine
Stickerei mit dem IHS der Jesuiten, einen
Engel aus dem Wappen der Universität
Cordoba, die Gesamtansicht des
Jesuitenkomplexes in Cordoba; sodann auf der
zweiten Marke das Jesuitenwappen, darunter
die Kapelle von La Candelaria, die Kuppel
von Alta Gracia, ganz rechts den Glockenturm
der Kapelle von Jesús María und darunter
den Grundriss des Jesuitenkomplexes von
Córdoba.
GJT, nach dem
Informationsblatt der argentinischen Post
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