St. Gabriel,
Patron der
christlichen
Motivphilatelie

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Arbeitsgemeinschaft "Christliche Motive" im BDPh. e. V.

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Sammlergemeinschaft

Leseprobe aus dem Oktober-GABRIEL 2002

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Pilgerreisen des Papstes im Heiligen Jahr 2000

Wie bereits  seit mehreren Jahren erinnert die vatikanische Post auch in diesem Jahr wieder an die Reisen des Papstes im voraufgehenden Jahr, dem Heiligen Jahr 2000.

Der  richtige Schlüssel zum Verständnis der Ziele der Reisen des Papstes im  Heiligen Jahr 2000 ist das Stichwort von Pilgerfahrten zu bestimmten Heiligen Stätten. Damit werden, entgegen der bisherigen Tradition, nicht so sehr die besuchten Länder und ihre markanten Plätze, sondern Stätten auf den Briefmarken dargestellt, an  die sich der Nachfolger Petri zu den Wurzeln des christlichen Glaubens begeben  hat.


Der  erste dieser Orte, dargestellt auf der Marke zu 500 Lire, ist der Berg Sinai. Hier hat gewissermaßen alles begonnen: auf seinem Gipfel hat Mose von Gott die Gesetzestafeln mit den zehn Geboten entgegengenommen; diese Tafeln bilden den  graphischen Hintergrund aller Wertzeichen dieses Satzes. Im Vordergrund der  Darstellung sehen wir das Kloster der hl. Katharina, in dem wertvolle  Bibelmanuskripte aufbewahrt werden und wo der Pilger die Ausstrahlungskraft von Jahrtausenden des Glaubens innig verspüren mag.

Auf dem  zweiten Wert der Serie zu 800 Lire sehen wir den Papst vor einem Kreuz, in  besinnlicher Haltung auf dem Berg Nebo im Ostjordanland, dem Ort, von dem aus Mose auf der Wanderung des Volkes Israel seinen Blick auf das Gelobte Land werfen konnte, welches zu betreten ihm versagt war. Das aufragende Kreuz als Symbol des Neuen Glaubens verbindet sich mit dem von der kupfernen Schlange umschlungenen Stab des Mose (Nm 21, 9) als Symbol des Alten Bundes.

Aus den  vielen von Papst Johannes Paul II. besuchten Heiligen Stätten im Land der Bibel wurde für die Marke zu  1200 Lire  der Abendmahlssaal ausgewählt; wenn auch dieser wahrscheinlich aus späterer Zeit stammende Raum nicht der ursprüngliche Saal ist, in dem Jesus mit seinen Jüngern das erste Abendmahl feierte, so steht er doch als  Symbol für den Opfertod Jesu und die Einsetzung der Eucharistie als fortwährendes  Sakrament, in dem wir durch das Opfer Christi von unserer Schuld befreit werden.  Der Papst erhebt die Hostie als Leib Christi über dem Kelch auf dem Altartisch,  dessen Tuch die Darstellung des Gotteslammes ziert.


Der nächste  Wert zu 1500 Lire zeigt den Papst im Gebet am Grab Christi in der Grabeskirche zu Jerusalem. Das von brennenden Kerzen umstandene leere Grab ist das Zeichen für die Auferstehung, für den Triumph Christi, die Vollendung der Heiligen  Schriften.

Der Block  mit der Marke zu 3000 Lire ist dem Besuch des Papstes an der Westmauer des Alten  Tempels, der Klagemauer gewidmet. Der Papst wird gezeigt, wie er eine Botschaft auf einem gefalteten Zettel in eine der Ritzen der Mauer legt. Es ist die Botschaft, die den Schmerz für das vom Volk Gottes erlittene Leid, die Bitte um  Vergebung für diejenigen, die im Verlauf der Geschichte den Kindern dieses  Volkes Leid zugefügt haben, ausdrückt. Diese Botschaft bildet auf Italienisch den rechten Teil des Blockrands und lautet auf Deutsch: “Gott unserer Väter, Du hast Abraham und seine Nachkommenschaft erwählt, damit Dein Name zu den Völkern getragen wird. Wir empfinden tiefen Schmerz über das Verhalten so vieler im Verlauf der Geschichte, die diesen Deinen Söhnen Leid zugefügt haben, und, indem wir Dich um Verzeihung bitten, wollen wir uns zu einer wirklichen Brüderlichkeit gegenüber dem Volk des Bundes verpflichten”.

Die letzte Marke zu 5000 Lire schließlich ist dem Besuch des Papstes in Fatima am 13. Mai  2000 gewidmet; kniend betet der Papst vor der Statue der Muttergottes, als  herausgehobene Fürsprecherin der Menschen bei Gott.

GJT, nach der Info der Vatikan-Post.  

Stand: 20.04.2006        © by Sammlergilde St. Gabriel e. V.