St. Gabriel,
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St. Gabriel,
eine starke
Sammlergemeinschaft |
Die Katholische Hofkirche in Dresden feiert Geburtstag
Jährlich besuchen Hunderttausende von Touristen Dresden. Dabei ziehen Zwinger, Semperoper,
Frauenkirche sowie Brühlsche Terrasse die meisten Besucher an.
Etwas im touristischen Schatten steht dabei die in
unmittelbarer Nähe der Semperoper befindliche "Katholische Hofkirche zu Dresden". Völlig zu Unrecht; ist sie doch mit 4.800 Quadratmetern das größte Gotteshaus Sachsens und
eine der größten in Deutschland. Die Grundsteinlegung zur ehemaligen katholischen Hofkirche geht auf eine Anregung des katholischen Kurfürsten und Polenkönigs August III. zurück. Der Katholizismus sollte und wollte nicht mehr im Schatten der evangelischen Frauenkirche seine Gottesdienste in der noch von August dem Starken geschaffenen
katholischen Interimskirche im ehemaligen Komödienhause feiern.
Als Bauplatz wurde der Kopf der heutigen Augustusbrücke ausgewählt (DDR Mi
525). Der Kurfürst übertrug dem italienischen Architekten Gaetano Chiaveri die Planung. Dieser verzichte auf eine Ostung und verlegte den Hauptaltar nach Südwesten. Die Grundsteinlegung erfolgte 1739. Jedoch hatte Chiaveri die Bauleitung nur bis 1749 inne. Seine drei Nachfolger S. Wetzel, J. Chr.
Knöffel sowie
J. H. Schwarze vollendeten den Bau bis 1754. Die Einweihung fand jedoch bereits am 29. Juni 1751 statt.
Entgegen dem Erstentwurf erhöhte Schwarze den Turm auf 85,5 Meter. Noch heute fügt sich der grazile Turm in das Gesamtstadtbild ein.
Am Ende betrugen die Baukosten mit 907 000 Talern das Dreifache der Kosten der
Frauenkirche. Die Hofkirche war die letzte große Leistung des Barocks. Als Baumaterial
verwendete man ausschließlich Sandstein. Die 78 Steinfiguren in den Außennischen und auf den Balustraden stellen mit einer Höhe von 3,5 m weithin sichtbar eine Vielzahl von Apostel und Heiligen dar.
Im Inneren zieht sich um das Mittelschiff ein Prozessionsumgang, an den sich zwei
Seitenschiffe und vier Eckkapellen anschließen. über dem unteren Umgang verläuft ein zweiter, oberer mit den Logen sowie der Orgelempore. Diese Anlage war bedingt
durch die kirchenpolitischen Verhältnisse in Sachsen, die es den Katholiken untersagten, Prozessionen außerhalb der Gotteshauses zu veranstalten. Die ursprünglich vorgesehene prächtige Ausstattung des Kircheninneren mit mehrfarbigem Stuckmarmor und Deckengemälden wurde wegen des Ausbruchs des
siebenjährigen Krieges nur in den Eckkapellen vollendet. Das bis heute im Original erhaltene Altarbild (9,30 x 4,50 m) schuf bereits Anton Raphael Mengs 1752 in Rom.
Es zeigt die Himmelfahrt Christi, Gottvater und den Heiligen Geist.
Während des alliierten Bombenangriffes am 13. und 14. Februar 1945 auf Dresden zertrümmerten Sprengbomben den Westteil des Mittelschiffes. Das Kircheninnere wurde
verwüstet und brannte aus. Bereits 1946 wagte sich die Gemeinde unter der
Leitung von H. Ermisch an den Wiederaufbau ihres Gotteshauses. Neben vielen kirchlichen Geldmitteln trugen auch staatliche Gelder zur Finanzierung bei. Nach
vielen Jahren der Sanierung erstrahlt die Kirche mit ihren Marmoraltären sowie dem Hochaltargemälde heute wieder im neuen Glanz. Dabei
mußte nach alten
Unterlagen u. a. der Prospekt der geretteten Silbermannorgel völlig neu geschaffen werden. (Marke DDR Mi 2114) Es war übrigens das letzte Werk, das in der berühmten Werkstadt Gottfried Silbermanns (1683 - 1753) entstand.
Für die Johann-Nepomuk-Kapelle schuf der Dresdner Künstler Friedrich Preá (1904
- 1990) 1974 eine überdimensionale Pieta . Als Material verwendete Preá ausschließlich Meißner Porzellan. Trotz der unerwarteten abstrakten Formen ist das
Anliegen offenkundig. Sie stellt eine zeitlose Mahnung gegen den Tod und für das Leben dar. In den 49 Sarkophagen der Kirchengruft fanden Wettinerherzöge ihre letzte
Ruhestätte. Unter anderem liegt hier auch das Herz von August dem Starken, während sein Leichnam im Dom zu Krakau ruht.
1964 erhob ein päpstliches Dekret die ehemalige Hofkirche zur Kathedrale. Nach der
Umstrukturierung des Bistums Meißen-Dresden zum Bistum Dresden-Meißen wurde die St. Trinitatis-Kathedrale Bischofskirche.
Albrecht Kalusche
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